Reisetagebuch 2009

Bänz, Marc, Phippu und Dominik bereisen während zwei Wochen Deutschland, Italien, Östereich und Slowenien mit Camper und Gleitschirm und unternehmen zahlreiche Flüge in mehr als einem dutzend Fluggebieten.

4jungs

Doch alles der Reihe nach:

 Fly & Dance 15. August 2009

Phippu und Dominik sammeln zuerst mit dem Camper alles Gepäck ein, als sie bei Marc eintreffen, ist dieser noch am auspacken von den vorangegangenen Ferien… Nachdem auch noch das letzte gekauft ist, treffen sie gegen Mittag in Balsthal ein. Momo jagt sie in den nächsten Bus auf die Obere Wängi wo nicht viel mehr als ein kurzer Gleitflug resultiert. Nachdem der Hunger mit Bratwurst und Kuchen gestillt ist und auch Bänz Balsthal erreicht hat, werden die drei mit dem Bus zur Schwängimatt gefahren. Abgesehen von Phippu staunen sie nicht schlecht, wie nahe man über die Bäume gleiten muss um vom Startplatz wegzukommen (kein Wunder, im Oberland gibt es auch nur Felsen). Zwischen Landung und Crash-Tanzkurs (den die drei mehr als nötig haben;-)) reicht es noch für ein kurzes Bad.

Bald bouncen die drei im Lindyhop-Takt oder versuchen es zumindest. Eins ist klar, Spass haben alle am 1…2…3…4u5… Die Zeit verfliegt im Fluge und bald ist der erste Kurs vorbei. Den zweiten Tanzkurs verpassen die drei, da sie sich zu intensiv in den Wetterkarten und Fluggebietsinformationen vertiefen, dafür ist der nächste Tag so schon seriös geplant.

Nach einigen interessanten Gesprächen, nach einigem herumgehüpfe zur Musik und seriös wenig Bier später erreicht als letzter auch Marc kurz nach Mitternacht das Grüppchen. Es sei den Bärn Gliders herzlich für den tollen Abend gedankt. Phippu ist ihnen schon beigetreten und Dominik verspricht dies zu tun, sobald Slowenien erreicht ist.

fliegen

 Nebelhorn (Allgäu)

Nach einer längeren Fahrt erreichen wir Oberstdorf und fahren auf den Gipfel des Nebelhorns. Wir lernen, höre nicht auf deutsche Piloten. Der Kommentar: „Ich fliege schon seit drei Jahren hier, so was habe ich noch nie gesehen, ich will euch nicht Angst machen aber ich fahre mit der Bahn ins Tal“ lässt uns anschliessend noch oft schmunzeln. Nach mehr als einer Stunde warten an der Mittelstation Höfatsblick beschliessen diverse Lokals die Bahn ins Tal zu nehmen. Wir und Malte (er knipste das Rüeblifoto für MoMo und Noemi) analysieren die Lage nochmals und geniessen anschliessend eine gute Stunde über dem Schattenberg. Als es nur noch zum Soaren reicht beschliessen alle ausser Bänz nach einer weiteren halben Stunde den Landeplatz anzusteuern. Die Geduld von Bänz wird belohnt und er erreicht nochmals den Gipfel, das Bad im Fluss, welches wir anderen drei geniessen ist aber auch nicht schlecht.

 Neunerköpfle (Tirol)

Gegen Mittag ist der Gipfel per Sesselbahn erreicht und als erstes ist am Startplatz mal kräftig schmunzeln angesagt, so lustig sehen hier Startabbrüche aus… Es geht nicht lange, tummeln sich alle in der Thermik am Neunerköpfle. Mit ein bisschen Glück trägt es einem auf knapp 3000 m.ü.M. Dominik entschliesst sich zur Talquerung zum Krinnenspitz, schafft es über dem Gipfel nochmals aufzudrehen und entscheidet sich dummerweise gegen Süden zu fliegen wo es nur noch runter geht, Aussenlandung einen knappen Kilometer östlich des Landeplatzes. Bänz probiert das Tal gegen Nord-Ost zu queren, säuft ab und landet östlich des Haldensees. Phippu verschätzt sich und fliegt östlich des Neunerköpfle ins Lee und erreicht den Landeplatz wegen ca. 500m nicht mehr. Marc schlussendlich landet auf dem Landeplatz. Nach Bodenhandlig auf dem Landeplatz gibt es Qube (Spiel mit so Holzwürfel, welche es zu treffen gilt) und ein Bad im Haldensee.

 Seegrube (Innsbruck)

Es lockt das Fliegen über Innsbruck am Rande der TMA. Der Flug muss verdient werden, unterschätzen wir doch den Fussmarsch vom Landeplatz zur hochmodernen Standseilbahn. Oben herrscht herrliches Bergwetter, der Nordwestwind drückt aber so stark durch, dass meistens Abwind herrscht. Ein paar Deltapiloten bauen dennoch unbeirrt auf und für Gleitschirme scheint es in einem Hang weiter östlich besser zu sein. So ist es, es wird ein kurzer Gleitflug und in nicht weiter Entfernung fliegen die Linienflugzeuge Innsbruck an, schon imposant so nahe an einer TMA.

Elferspitze (Tirol)

Am selben Tag gibt es noch einen Flug an der Elferspitze. Für Marc und Dominik gibt es nur einen kurzen Spiralen-Fotoflug. Für Bänz und Phippu jedoch, welche eine gute halbe Stunde später starten, resultiert ein anständiges Soaren am Berg.

Geschlafen wird Talauswärts am Waldrand. Am Nächsten Morgen kommt während dem Morgenessen ein Einheimischer und droht mit der Polizei…

Klammeben (Südtirol)

Der Campingplatz liegt zwischen Landeplatz und Seilbahn, gute Gelegenheit um wieder mal eine Nacht auf einem offiziellen Campingplatz zu verbringen, benötigen wir doch wieder einmal Wasser, Strom und Dusche. Campingplatz beziehen und hoch zum Startplatz. Der Startplatz ist eine schöne Wiese welche Dominik gleich zweimal zum Toplanden braucht. Marc schafft es zum Gipfel (Hirzer) und muss schlussendlich in der Nähe von Meran landen. Er hat Glück und findet eine kleine Wiese zwischen den Apfelbäumen (es sei hier gewarnt, in dieser Umgebung gibt es nur Apfelbäume und fast keine Notlandemöglichkeiten!). Die anderen landen alle auf dem offiziellen Landeplatz. Bänz und Dominik nehmen noch ein erfrischendes Bad im Fluss.

Gitschberg (Südtirol)

Mittagspause bis halb zwei. So erreichen wir die Bergstation relativ spät und unser Beschluss die 500 Höhenmeter zum Gipfel hochzuwandern ist schnell gefasst, was sich als guter Entscheid herausstellt, denn der Anschluss findet man um diese Zeit nur noch am Gipfel. Phippu findet leider nach dem Start den Bart nicht wirklich, macht dafür eine Hanglandung als er ein bisschen tief kommt und startet nochmals. Dominik beschliesst, als er nicht mehr höher kommt, das Risiko zu nehmen und das Tal Richtung Osten zu queren. Er findet den Anschluss im dynamischen und soart zur Waldgrenze auf, kommt von da aber nicht mehr höher und landet schlussendlich in Ehrenburg (Ehrenburgerhof ist mit seinem künstlichen See im Innenhof für ein Bier zu empfehlen). Die anderen landen auf dem Landeplatz in Meransen.

Auf der Weiterfahrt wird uns von einem per Anhalter mitgenommenen Streckenpilot die Grente Alm empfohlen, so übernachten wir an einem ruhigen Ort auf halber Höhe zwischen Antholz und Grente Alm.

Grente Alm (Südtirol)

Nach einem Aufstieg von anderthalb Stunden ist die Grente Alm erreicht. Empfangen werden wir von der hübschen Daniela (wer hätte das hier oben erwartet). Wir essen den obligaten Grau Kas (Grau Käse) welcher mit Öl und Essig genossen doch sehr schmeckt. Nachdem noch die letzte halbe Stunde Fussmarsch geschafft ist stehen wir auf einer Wiese welche ideal zum starten ist. Dominik startet als erster, findet dort wo der Hausbart stehen soll nach einigen Kurven den Anschluss, soart auf, dreht in die Thermik ein und fliegt Richtung Klammljoch (Nordost). Die Anfängliche Überhöhung des Startplatzes um etwa 1000 Meter wird immer kleiner und schmilzt schlussendlich ganz zusammen, als die Hänge von einer Wolke abgeschattet werden. Marc welcher als zweiter startet findet den Anschluss, fliegt aber nach Südwest wo er absäuft und in der Nähe des Campers landet. Die anderen zwei können direkt nach dem Start nicht eindrehen und geniessen einen verlängerten Gleitflug. Dominik findet ab und zu einen kleinen Pfupf beim Retourfliegen und schafft es bis auf etwa 50m zurück zu den anderen.

Gerlitzen (Kärnten)

Auf der Gerlitzen erwartet uns einen Startplatz welcher ideal zum Groundhandeln ist. Dies sieht man auch am Startverhalten der anderen Piloten, deren Schirmkontrolle ist wirklich beeindruckend. Nach einigen Aufziehübungen starten wir. Wie es die Lage über dem See erwarten liess, sind diverse am Üben von Akro Figuren. Doch haben nicht nur wir, sondern auch die Profis Mühe beim herrschenden starken Wind Figuren zu fliegen. Am Landeplatz gibt es im Lee von Bäumen sehr harte Landungen zu sehen, unsere waren aber auch nicht das gelbe vom Ei.

Am Abend grillen wir während es regnet an einem Fluss, schon beim Morgenessen sieht man die Sonne aber wieder hervorgucken.

 

Vogel (Slowenien)

Mit einer sehr schnellen Bahn werden wir auf den Vogel transportiert, von dort geht es mit einer Sesselbahn noch ein paar Meter weiter hinauf. Oben empfängt uns ein kräftiger Wind und wir entschliessen abzuwarten, ob er nachlässt. Nach zwei Stunden Sonnenbaden kommen zwei, sie spricht sogar Schweizerdeutsch. Er begrüsst uns mit dem Spruch: „Are you chicken“, fährt schlussendlich aber mit der gleichen Bahn wie wir ins Tal hinunter. Ein Tandempilot kommt auch noch hoch und meint, hier sei der Wind immer so stark, dass sei kein Problem, auch er ist schlussendlich auf der gleichen Talfahrt.

So geniessen wir halt anschliessend ein erfrischendes Bad im Bohinjsee bei diesem wunderschönen Wetter. 

Stol (Slowenien)

Am Morgen rufen wir das Parataxi an, der Fahrer meint, dass wir erst in der Fahrt um halb eins Platz hätten. So sitzen wir bei Kokda (unser Getränk in Slowenien) und Glace in der Bar am Landeplatz Kobarid und spielen Tichu. Als wir dann endlich auf den Stol kommen staunen wir nicht schlecht, kreisen doch schon ca. 50 Piloten über dem Startplatz und ebenso viele sind startbereit. „Is there a competition“, fragen wir, was mit Ja beantwortet wird. So beobachten wir den Luftstart des Polen Open und machen uns, sobald sie vom ersten Wendepunkt zurück sind auch auf in die Luft und beobachten fortan das Rennen aus der Luft. Nach einem wunderschönen Flug treffen wir die zwei von gestern in der Bar. Er fliegt beim Polen Open mit, hat heute jedoch den letzten Wendepunkt nicht erreicht. Mit der Information, dass das Polen Open die ganze Woche vom Stol startet flüchten wir anschliessend Richtung Lijak.

 Lijak (Slowenien)

Beim Morgenessen am Startplatz kommen in kurzen Zeitfolgen drei Fahrzeuge voller Polen. Unsere Angst, dass uns das Polen Open gefolgt ist bleibt jedoch zum Glück unbegründet, es ist nur eine Flugschule.

Wir fliegen der Kette entlang Richtung Osten. Dominik hat bei einem Absaufer Glück und schafft es wieder hochzusoaren. Fast an der gleichen Stelle hat Bänz weniger Glück und wird zum Landen gezwungen. Er schafft es mit zweimal Autostop in nützlicher Zeit zum Landeplatz zurück. Kurze Zeit später säuft auch Phippu ab, er wird von niemandem mitgenommen und marschiert schlussendlich etwa 3.5 Stunden an glühender Hitze. Marc und Dominik kehren Schlussendlich nach zwei Stunden um und fliegen zum Landeplatz zurück. Sie nehmen nach einem feinen und grossen Hamburger (eh Njamburger, wie der Besitzer der Bar erklärt) die Strecke zum Startplatz unter den Sattel und fahren mit dem Velo hoch um den Camper wieder zu holen. Bänz fährt mit der Flugschule nochmals hoch und geniesst noch einen schönen Nachmittagsflug in der Thermik.

 Kobala (Slowenien)

Ab Tolmin fahren wir mit dem Parataxi zum Kobala hoch, der Startplatz erlaubt das Starten in fast jede Richtung, perfekter könnte es nicht sein. Nach einer Mittagspause machen wir uns startklar. Kaum ist Marc in der Luft sieht man am Horizont eine schwarze Wand auf uns zufliegen, das Polen Open kommt. Der Wendepunkt liegt glücklicherweise etwa 200m vor dem Startplatz, die meisten kehren dort ohne aufzudrehen und queren das Tal gleich gegen den Wind zurück. Mit genügend Höhenreserve fliegen wir meistens über ihnen Richtung Kobarid. Nach etwa anderthalb Stunden erreichen wir Kobarid, unser Versuch am Stol Anschluss zu finden misslingt und somit Landen wir wieder einmal in Kobarid statt nach Tolmin zurückzufliegen. Nach einem Bier in der altbekannten Bar am Landeplatz trampen Phippu und Bänz nach Tolmin zurück um den Camper zu holen.

Als die zwei zurück sind geniessen wir noch ein erfrischendes Bad in der wunderschönen Socia bevor wir schon ein Stück Richtung Heimat fahren.

 Golzentipp-Scheibe (Tirol)

Auf dem Retourweg fahren wir an der Golzentippscheibe vorbei. Da es aussieht, wie es in der nächsten Stunde mit Regnen beginnt, ist der Entscheid sofort hochzufahren schnell gefasst. Es resultiert ein kurzer Gleitflug mit vielen Fotos und einigen wenigen Manövern. Die einen müssen bei der Landung wieder einmal beweisen, dass sie den Landepunkt noch treffen.

 Kronplatz (Südtirol)

Am Nachmittag machen wir noch einen Stopp beim Kronplatz. Ein alleinstehender Hügel auf welchen von allen Seiten Bahnen hochfahren und von welchem man auf fast jede Seite starten kann. Nach einigem Gipfelsoaring und je nach Pilot noch einigen ausgedrehten Schläuchen Landen wir nach schönen Flügen auf dem Landeplatz.

 Beckenried (CH)

Als wir in Scuol bei schönstem Wetter vorbeifahren entscheidet die Demokratie, dass fliegen am Walensee gewünscht ist. Dort ist die Wolkendecke dann leider zu und wir fahren als Alternative nach Beckenried und geniessen vom See aus einen Durchgang der Schweizermeisterschaften im Akrobatikfliegen. Danach nehmen wir noch die letzten Kilometer unter die Räder. Es waren grandiose Tage!

26.12.09

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Es ist schon ein ganzes Weilchen her, nämlich am 26.12. letzten Jahres, da trafen sich völlig unverhofft sechs Bärngliders, alle mit dem Ziel eines stopovers in Lauterbrunnen. Die einen, geführt vom aufgrund vergangener winterlicher Nachtspaziergänge am Männlichen leicht traumatisierten Oberländer, setzten ihre Reise Richtung internationalem Schiltgrat fort, während die andern den lokalen, ruhigeren Männlichen bevorzugten. Man traf ganz unverhofft später wieder zusammen. Nur der Adi, der trat frühzeitig seinen Rückflug auf die Höhenmatte an. Eventuell geringfügig enttäuscht vom hohen Flugaufkommen auf der westlichen Talseite, dadurch möglicherweise zunehmend abenteuerlich gestimmt, machten sich die Übriggebliebenen gemeinsam auf zu einem gemeinschaftlichen Ausgleiten. Und so flog eine fünfköpfige Bärnglider-Staffel bei ausgehender Sonne nach Interlaken. Das Ganze war dermassen fantastisch, dass sich dieselbe Staffel in Sprudel, Dampf und teils neuen Badeslips unter dem Merliger Fastvollmond erneut zu formieren vermochte. Adi, Noemi, MoMo, Ändl, Michu habt vielen Dank für den gelungenen Tag!

 4.1.10 – bäschdu

 weitere Fotos unter: http://picasaweb.google.com/noemigrossen

Volare in Ticino

locarno

Für einmal bewegten sich zwei Bärn Gliders während diesen Weihnachtstagen nicht in den bekannten Gefilden des Berner Oberlandes, sondern in den ihnen noch unbekannten Bergen des Tessins.
Am 26.12. machten Räffu und ich uns zum ersten mal mit den Gleitschirmen auf den Weg auf die Cimetta (im Oktober waren wir bereits einmal da zum rekognoszieren ohne Schirme 😉 ). Im Bus treffen wir auch schon auf zwei einheimische Flieger, was uns schon mal ein gutes Gefühl vermittelt, wir werden also nicht die Einzigen sein da oben. Bei der Talstation angekommen verpassen wir ganz knapp die Gondel und müssen eine halbe Stunde warten. Na ja, dumm gelaufen, aber wir lassen uns nicht mehr von unserem Vorhaben abbringen, an diesem Tag einen Flug zu machen. Als wir den Gipfel erreicht haben, beobachten wir gespannt, welchen der beiden Startplätze die Einheimischen wohl nehmen und schliessen uns ihnen an. Wir staunten nicht schlecht, als wir sahen, dass der Startplatz extra präpariert worden ist. Es wird also kein Spulen im Tiefschnee geben. Nachdem die beiden Einheimischen ge(fehl)startet sind, der eine war wohl etwas lauffaul ;-), wollen wir es trotz den nicht ganz idealen Startbedingungen (teilweise etwas Abwind) besser machen. Wir breiten unsere Schirme aus und legen uns so richtig in die Seile. Und siehe da, das klappt ja wunderbar. Mit ca. 1200 mAGL fliegen wir über Locarno, Losone und Ascona. Dank ein paar Windscherungen ist der Flug allerdings nicht ganz so ruhig, wie wir uns das erhofft haben. Ohne Kapriolen peilen wir den riiiiiiiiesigen Landeplatz (ehemaliger Flugplatz Ascona) an und landen bei Nullwind problemlos.
Heute machten wir uns dann noch einmal auf den Weg. Das Wetter war nicht wahnsinnig schön, aber immerhin kam diesmal der Wind von der richtigen Seite, nämlich von vorne :-). Und auch die Windscherungen blieben diesmal aus. Ein wunderbar ruhiger Flug, aufgepeppt mit ein paar Wingovers und einer Spirale, endete wiederum bei Nullwind auf dem Flugplatz Ascona, wo uns sogar ein kleines Empfangskomitee erwartete.
28.12.09, Lea

Für einmal bewegten sich zwei Bärn Gliders während diesen Weihnachtstagen nicht in den bekannten Gefilden des Berner Oberlandes, sondern in den ihnen noch unbekannten Bergen des Tessins.

Am 26.12. machten Räffu und ich uns zum ersten mal mit den Gleitschirmen auf den Weg auf die Cimetta (im Oktober waren wir bereits einmal da zum rekognoszieren ohne Schirme 😉 ). Im Bus treffen wir auch schon auf zwei einheimische Flieger, was uns schon mal ein gutes Gefühl vermittelt, wir werden also nicht die Einzigen sein da oben. Bei der Talstation angekommen verpassen wir ganz knapp die Gondel und müssen eine halbe Stunde warten. Na ja, dumm gelaufen, aber wir lassen uns nicht mehr von unserem Vorhaben abbringen, an diesem Tag einen Flug zu machen. Als wir den Gipfel erreicht haben, beobachten wir gespannt, welchen der beiden Startplätze die Einheimischen wohl nehmen und schliessen uns ihnen an. Wir staunten nicht schlecht, als wir sahen, dass der Startplatz extra präpariert worden ist. Es wird also kein Spulen im Tiefschnee geben. Nachdem die beiden Einheimischen ge(fehl)startet sind, der eine war wohl etwas lauffaul ;-), wollen wir es trotz den nicht ganz idealen Startbedingungen (teilweise etwas Abwind) besser machen. Wir breiten unsere Schirme aus und legen uns so richtig in die Seile. Und siehe da, das klappt ja wunderbar. Mit ca. 1200 mAGL fliegen wir über Locarno, Losone und Ascona. Dank ein paar Windscherungen ist der Flug allerdings nicht ganz so ruhig, wie wir uns das erhofft haben. Ohne Kapriolen peilen wir den riiiiiiiiesigen Landeplatz (ehemaliger Flugplatz Ascona) an und landen bei Nullwind problemlos.

Heute machten wir uns dann noch einmal auf den Weg. Das Wetter war nicht wahnsinnig schön, aber immerhin kam diesmal der Wind von der richtigen Seite, nämlich von vorne :-). Und auch die Windscherungen blieben diesmal aus. Ein wunderbar ruhiger Flug, aufgepeppt mit ein paar Wingovers und einer Spirale, endete wiederum bei Nullwind auf dem Flugplatz Ascona, wo uns sogar ein kleines Empfangskomitee erwartete.

Weitere Fotos unter: http://picasaweb.google.com/wampfler/LocarnoDec09

28.12.09, Lea

Zwei Flugtage nach langen Flugpausen

Nachdem ich am 20. November meine Masterarbeit abgegeben hatte, stand der Beendigung meiner dreimonatigen fliegerischen Zwangspause nichts mehr im Weg. Das Wetter machte mit und MoMo konnte sich den Nachmittag frei nehmen, was wollte ich mehr? Naja, vielleicht ein Valium, denn meine Nerven waren arg strapaziert worden und eine schleichende Nervosität machte sich bemerkbar. Denn das letzte mal, dass ich in der Luft war, war in Griechenland gewesen, wo andere Bedingungen und Ferienstimmung geherrscht hatten. Doch nun, oben in Mürren angekommen, genossen wir die Aussicht und MoMo lies mir viel Zeit, meinen zerknitterten Schirm auszulegen und die restlichen griechischen Gräser zu entfernen. Dann das Gefühl endlich wieder in der Luft zu sein – perfekte Belohnung. Fliegen kann ich noch, was für eine Erleichterung. Doch als ich noch einige Höhenmeter abzubauen hatte, dachte ich mir, dass ich ja noch bitzeli spielen kann. Links ziehen, rechts ziehen, links ziehen und schwupps mein Magen befand sich etwa auf der Höhe des Schilthorns. Etwas verdattert sass ich in meinem Sitzli, mit dieser Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Das fliegerische Feingefühl schien irgendwo in der libyschen Wüste verloren gegangen zu sein. So war ich dann ganz froh, als ich sah, dass MoMo, die zwar nach mir gestartet war, schon tiefer war als ich. Sie flog mir eine perfekte Landevolte vor, worüber ich recht dankbar war und eine passable Landung zustande brachte. Fazit: So eine lange Pause will ich nicht mehr.

 Ähnlich wie mir erging es auch Michael Waeber, der in den letzten drei Monaten mehr mit dem Entwerfen von Häusern statt mit Fliegen beschäftigt war. Wusste er noch, welches die A-Leinen waren, war die Frage. Er beschloss, diese Frage am Samstag in Grindelwald zu beantworten. Am Bahnhof Bern fuhr Jürg mit seinem neuen, sehr komfortablen Starterplusbus vor. Also quasi Jungfernfahrt ins Berner Oberland. Nach der gemütlichen, warmen Fahrt mussten wir raus in die Kälte, rauf auf die First und in den Tiefschnee. Beim Starten war winterbedingtes „secklen“ angesagt. Doch Michu merkte man nicht an, dass er pausiert hatte. Erst am Boden musste er zugeben, dass es nicht mehr so einfach war, gewisse Manöver zu fliegen, wie im Sommer.

Nun hoffen wir natürlich auf gutes Wetter für den 12. und 13. Dezember, damit wir in Mürren in die Luft kommen und brav fliegen üben können.

GV vorbei… neue Vorstandsmitglieder

Am letzten Freitag fand die GV der Bärn Gliders statt. Organisatorische Fragen standen klar im Vordergrund, wie zum Beispiel, soll der Vorstand wieder ein Trainingscamp organisieren?

Neu wurde Lea für die Aufgabe „Betreuung Webseite & weitere IT-Projekte“ und Mario J. für die Kasse & Mitgliederverwaltung gewählt. Eine weitere Stimme im Vorstand teilen sich Ändu R. und Jonas. Sie wurden als Team für die „Flugförderung“ oder wie auch immers sie ihre Aufgaben benennen werden, gewählt. Herzliche Gratulation zu eurer Wahl.

An dieser Stelle auch noch einen Dank an die austretenden Vorstandsmitglieder Giovina und Christian. Überhaupt allen Bärn Gliders, die nicht an der GV teilnehmen konnten, sich aber für den Verein engagiert haben, sei herzlich gedankt!

Wir freuen uns auf das Jahresschlusstreffen und auf  ein neues, erfolgreiches Vereinsjahr.  Ein Feedback über die GV ist über „Kommentar“ willkommen.

Das Co-Präsidium

Tinu & MoMo

Man merkt, dass es wieder kälter wird. Dementsprechend nimmt auch die Beteiligung am Stamm ab. Trotzdem wurden im Du Nord folgende heissen Themen diskutiert:

– Veloferien in Kuba (oder doch Flugferien?)

– Die Geheimnisse eines Briefkastenschlosses (oder warum es 1 Woche dauert, es zu

öffnen)-

– Mysteriöse Badehosen von Fiesch

– Das Tee-Tier und der Herbstsalat mit knapp verhinderter Todesfolge an Stelle von Pommes

– Streckenflüge nach Lauterbrunnen

– Einer will den Schirm verkaufen, um mehr Zeit zum Baden zu haben

– Wohnen in Kisten

– misteriöser Niesenflug

– ohne Bärn Gliders unterwegs, wie ist das?

– Gleitschirmausbildung mi Schnellzugstempo

– Jahreschlusstreffen im Dezember 12./13. Dezember

etc. … und schon bald ist GV

Anwesend waren übrigens MoMo, Ändu R, Andreas K, Dänu, Mario, Michael, Noemi, Räffu, Lea. Zuordnung zu den Themen wird aus Datenschutz-Gründen nicht gemacht

😉

 

im Dunkeln…

 

schwarz_thb

Alle Jahre wieder: Der Novemeber. Bis weit runter liegt schon Schnee, aber irgendwie auch nicht wirklich. Die Bergbahnen sind zu und der nasskalte Regen lädt auch nicht zum fliegen ein.

 Ein idealer Zeitpunkt also für bodengebundene Aktivitäten der Bärn Gliders. So machen sich inmitten der Pendlerströme des Bahnhofs Bern MoMo, Noemi, Rebä, Jönu und ich auf in Richtung Basel. Doch was wollen wir in dieser fernen Stadt, die uns doch sonst nur von unangenehmen TMAs bekannt ist? Dreimal haben wir es dieses Jahr versucht, Blinde und Sehbehinderte zu einem Flugtag einzuladen, doch jedes Mal machte uns Petrus ein Strich durch die Rechnung. So kehren wir halt den Spiess um und tauchen ein in die Welt ohne Sehsinn: Wir statten dem Restaurant „blinde Kuh“ in Basel einen Besuch ab.

 Nachdem Jönu im Zug mit ein paar geschickten Handgriffen hervorragende, aber noch brach liegende Vaterqualitäten erahnen lässt, lassen wir nach Olten die Obere Wengi und die Stierenberge links liegen und erreichen Basel. Hier warten auch schon die externen Bärn Gliders Othmar und Kurt auf uns und weiter gehts zu einem kleinen Apero zuhause bei Dani.

Wir laben uns an seinem Tisch, doch er hat soeben den Glauben an das Gute im Menschen wiedergefunden, man könnte eigentlich sagen den Glauben an die Menschheit überhaupt. Und dazu noch einen neuen Velohändler.

 Nun denn, schon ein wenig gestärkt geht es mit dem „Tremmli“ zur blinden Kuh. Nach einer kurzen Einweisung an der Reception, heisst erst einmal sich allem Licht Emittierenden zu entledigen: Natel, Uhren und dergleichen, nichts soll die bevorstehende Dunkelheit stören. Und schon empfängt uns Monika, unsere Gastgeberin für diesen Abend. 

Wortwörtlich hängen wir uns an Sie und plötzlich tauchen wir ein in das Dunkel. Und mit dunkel meine ich wirklich dunkel, kein Hintergrundlicht, nichts, nada, so dunkel ists nichtmal im All.

„im Dunkeln…“ weiterlesen

Es war einmal Nordwind…

MürrenEr wehte meinen Plan, nämlich einen Jungfernflug vom Niesen, weit über die Alpen hinweg. Vorerst aber weht er mich  an den Bahnhof Bern: „Hoi Phippu, wie geits?“ „Guet, hesch gseh dr Niese wird nüt hüt, chunsch ou uf Mürren mit de Bärn Gliders?“ Dann gings auf einmal schnell: hoi zäme – ticket – kafi – simer aui? – saft – gipfeli – iistige und los gehts!     

Der Zug ist ziemlich voll, die Sitze schön hintereinander aufgereiht wie im Flugzeug (sorry aber diese Anordnung isch fürd Füchs!). Für die Weiterreise ins Lauterbrunnental steigen wir dann mit unseren grossen Säcken auch gleich in den Gepäckwagen des Zuges, wo viel mehr Platz ist. Eine gute Gelegenheit für ein erstes ‚obligates’ Gruppenfoto, findet MoMo mit ihrer brandneuen Kamera, und eine gute Gelegenheit die heitere Runde etwas kennen zu lernen, findet der vom Nordwind verwehte Siuv.   

Eine kurzweilige Fahrt später stehen wir dann auch schon am Startplatz und da ist einiges los! Der Wind ist nicht optimal aber startbar, also legen wir unsere Flugpferde aus. Das nervöse Getue einiger anderer Piloten lässt mich nicht aus der Ruhe bringen, und auch MoMo und Phippu lassen sich nicht stressen. Super Sach.       

 Einmal gestartet gehts dann im Flug ziemlich unspektakulär step by step down, allerdings ist dieser Flug für mich trotzdem im wahrsten Sinn des Wortes EINMALIG – mein erster mit Flugpermis. In der Luft geniesse ich die nun noch viel freiere Freiheit, mal der Felswand entlang, mal dem Wald entlang und bei der Landung bin ich sogar der frischen Pschütti entkommen.         

 Während dem wir dann wieder hinaufgondeln um einen zweiten Flug in Angriff zu nehmen, sind gewisse Ambitionen für einen Flug nach Lauterbrunnen „über den Heliport nicht mehr zu überhören“. Vorerst gehts aber ins Restaurant Alpenruh, wo uns das Servierpersonal anstatt einem Toast Hawaii eine Latte Macchiato andrehen will. Der offensichtliche Schwindel fliegt natürlich sofort auf und der Koch zaubert in Rekordzeit aus der Latte Macchiato einen Tost Hawaii. Wie er das gemacht hat wird wohl sein Geheimnis bleiben…      

JudithSiuv

 Nach ausgiebebigen Diskussionen über das Verhalten und die Vor- und Nachteile einer angeblich grasenden Schafherde rund um den Heliport entscheiden sich doch einige, eine Schaflandung in Kauf zu nehmen. Daniel, Othmar, Rolf und ich wählen auch beim zweiten Gleitflug den Landeplatz zwischen Pschütti und Parkplatz aus, wo uns dann auch gleich der Bus vor der Nase wegfährt. Jä nu, somit bleibt noch genügend Zeit zum plaudern und fachsimpeln.        

Alles in Allem ein gelungener Tag mit aufgestellten, unkomplizierten Gliders! Für mich ein klarer Fall, bis zum nächsten Mal!         

 31.10.09 – Siuv

Flugplausch für Jung und Junggebliebe

jungalt

weitere Fotos: http://picasaweb.google.ch/MoMoGliderin/JungTrifftAltUndJunggebliebene#

Am Samstag 3. Oktober 2009 hat der Flugevent “jung trifft alt“ stattgefunden. Rund 7 Emmentaler und 6 Bärn Gliders haben sich in Zwischenflüh getroffen, um sich am Turnen zu vergnügen, und sich gegenseitig etwas kennen zu lernen.

Und das ganze nahm in Zwischenflüh sogleich seinen Lauf:

„Tschou, i bi dr Ädu“ – „Hoi, i bi d MoMo, was flügsch, was schaffisch, wo de, flügsch scho lang, wosch es Rüebli, u wo wohnsch?“  Ja, so das normale halt.

Beim Zwischenbödeli angekommen machten wir uns auf den etwa 1/2 –stündigen Aufstieg zu Fuss. Die Jungmannschaft hat sich Grosse Mühe gegeben, mit den gut in Form gebliebenen Emmentalern Schritt zu halten. Und noch viel mehr Mühe, um sich dabei nichts anmerken zu lassen.

Oben angekommen erwartet uns ein idealer fadengrader West-Wind. Genug stark, um an der Ecke ein Bisschen zu Soaren, und genug schwach für einen sauberen Start.

„Wär dunge isch geit gah afüre“ war die Devise. Mario und Michu hatten kurz nach dem Start bereits die Gelegenheit dazu, während Kari und Ädu sich halten und Top-Landen konnten.

Beim Grillen ging die Geselligkeit weiter. Zu Wurst, Plätzli, verbrannter Wurst, Kotelette, und gefrorener Wurst haben wir uns über Gott und die Welt amüsiert. Der kulinarische Höhepunkt war ganz klar Petras “Niedlechueche“. Merci viumau!!

Zum zweiten Flug haben sich die ersten auf den Heimweg begeben. Der Rest hat den Turnen ein weiteres Mal in Angriff genommen. Am Startplatz hat der Wind jedoch aufgefrischt. Zum starten war er zu stark. Etwas weiter unten waren die Verhältnisse jedoch wieder optimal. Nach stürmischer Debatte, ob man das Gurtzeug von Dänu beim sortieren vom Schirm trennt oder besser nicht, haben wir uns alle beim Landeplatz im Tal eingefunden.

Dort haben wir uns gefragt, wer wohl die Kampfkühe auf dem Landeplatz so gut auf Märu abgerichtet hat.

„Flugplausch für Jung und Junggebliebe“ weiterlesen